Mit Band 17 kehrt das Brüder Grimm Gedenken nach Hessen zurück. Ein Tagebuch Wilhelm Grimms aus den Kasseler Jahren 1820 bis 1822 stellt in Text und Kommentar wesentliche biographische Informationen erstmals zur Verfügung. Unter den hessischen Autoren des Bandes ist Wilhelm Grimms Urenkel, der über Grimm-Überlieferungen der Familie schreibt. Bisher noch im Besitz der Nachfahren verbliebene Grimm-Bestände werden in einer Übersicht und in Beispielen vorgestellt.
Den soeben erschienenen Band stellen wir gemeinsam mit den Bänden 4 und 6 der Edition Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Kritische Ausgabe in Einzelbänden am Dienstag, dem 18. Dezember, in Berlin öffentlich vor. Mit der Veranstaltung wird die Vortragsreihe zur Ausstellung Rotkäppchen kommt aus Berlin! 200 Jahre Kinder- und Hausmärchen in Berlin abgeschlossen.
Im Band 4 der Briefedition sind Briefwechsel der Brüder Grimm mit T. G. von Karajan, W. Wackernagel, J. H. Wyttenbach und J. Zacher zu mediävistischen Themen enthalten. Band 6 vereinigt die Briefwechsel der Brüder Grimm mit R. Hildebrand, M. Lexer und K. Weigand als den wichtigsten unmittelbaren Fortsetzern des Deutschen Wörterbuchs.
Eine Verbindung zwischen den drei Büchern ist der sensationelle Fund eines angeblichen althochdeutschen Kinderliedes in Wien 1858, dem Jacob Grimm noch kurz vor seinem Tod einen Akademievortrag widmen wollte. Sein Entwurf dazu ist im Brüder Grimm Gedenken 2012 veröffentlicht. Das althochdeutsche Schlummerlied gilt seit langem als Fälschung. Zur Buchvorstellung spricht Michael Gebhardt (Innsbruck) über Georg Zappert als Fälscher und Jacob Grimm als sein Opfer.
✍
Berthold Friemel, 13. Dezember 2012