Richard Schaffer-Hartmann von den Hanauer Museen sandte zugleich mit seiner (heute eingetroffenen) Unterschrift zum Grimmforum-Grußwort einen Zeitungsbericht aus dem „Hanauer Anzeiger“ (16. 1.), der von neuen Grimm-Ambitionen auch in der Grimmschen Geburtsstadt berichtet. Da die Informationen in dies Forum passen, teile ich sie auszugsweise mit (ohne sie zu kommentieren, weil ich mit der hessischen Situation nicht genug vertraut bin, um es näher einschätzen zu können).
Zitiert wird der Landtagsabgeordnete Aloys Lenz, CDU, mit Auskünften zu einer aktuellen Diskussion in der CDU-Fraktion des hessischen Landtags:
Der Landtagsabgeordnete unterstrich … die besondere Bedeutung, welche die Brüder Grimm zukünftig für die Darstellung der hessischen Kulturszene haben werden. Man sei innerhalb der Fraktion in Wiesbaden seiner Anregung gefolgt, einen besonderen Schwerpunkt auf die Brüder Grimm zu setzen. Ziel sei es, das Brüder-Grimm-Land Hessen weltweit zu etablieren. … „Dabei möchte ich erreichen, dass Hanau das Zugpferd dieser Entwicklungen wird“, bekräftigt Lenz.
Eine vom Land unterstützte und koordinierte Gesamtdarstellung der Grimms sei eine „riesige Chance, die Stadt touristisch besser zu vermarkten und für Touristen deutlich attraktiver zu machen“. Mögliche Projekte seien zum Beispiel die Einrichtung einer Brüder-Grimm-Route durch Hessen, die einen abgestimmten touristischen Auftritt der einzelnen Orte ermöglicht, wovon auch Hanau letztendlich profitieren würde. „Mit der Verwirklichung eines Grimm-Zentrums in Hanau sollte es gelingen, dass sich Hanau an die Spitze der Entwicklung setzt. Ziel muss es sein, die Grimm-Stadt Nr. 1 in Deutschland zu werden“, so Lenz.
Möglicherweise bekommt Hessen also einen zweiten Grimm-Schwerpunkt neben Kassel – das freilich wohl, wie ich mich zu erinnern meine, selbst manchmal den Anspruch erhebt, DAS Grimm-Zentrum zu sein oder zu werden, nicht nur in Hessen, sondern weltweit?
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Berthold Friemel, 26. Januar 2006
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Hanau und Kassel
Hanau und Steinau dürfen und werden sich nun also wirklich „Brüder-Grimm-Stadt“ nennen, nicht aber Kassel. Der für kulturelle Angelegenheiten zuständige Angehörige der Kasseler Stadtverwaltung, Thomas-Erik Junge, will über diesen schlichten Titel aber ohnehin hinaus und sagt über Kassel: „Wir sind und bleiben die Grimm-Hauptstadt, und als solche werden wir die Stadt mit dem Ausbau des Grimm-Standorts bewerben.“ Man darf gespannt sein, was das bedeutet.
(Siehe http://www.hna.de/kasselstart/00Hanau_und_Steinau_nicht_Kassel.html)
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milatosSO36, 16. März 2006